Gerade bei der Überplanung größerer Flächen, wie dies beim Fliegerhorst der Fall ist, gewinnt die Frage der räumlichen Nähe von Wohn- und Arbeitsangeboten an Bedeutung. Eine Hauptrolle spielt hier der Gedanke, möglichst wenig neue Verkehrsströme zu verursachen. Wer in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung auch einen Arbeitsplatz findet, kann evtl. sogar ganz auf ein eigenes Auto verzichten.
Dabei geht es natürlich auch um die Qualität des Gewerbes, das sich mit einer nahen Wohnnutzung auch vertragen muss. Lärm- oder sonstwie emissionsintensive Betriebe sind sicher auch zukünftig besser in Gewerbegebieten am Stadtrand untergebracht. Generell sollten aber voneinander getrennte Industrie-Ödnisse einerseits und reine Wohn-Schlafstätten andererseits vermieden werden.
Hier spielen auch die Finanzen der gesamten Bürgerschaft, also der Stadtsäckel eine gewichtige Rolle. Die nähren sich hauptsächlich aus der Einkommenssteuer und der Gewerbesteuer. Einerseits sollte also anzusiedelndes Gewerbe auch eine Qualität und Umsatzstärke erreichen, die zu einem Gewerbesteueraufkommen führt und dieses auch auf möglichst viele Einzelzahler verteilen kann. Andererseits aber sollten entstehende Arbeitsplätze auch von Brucker Bürger/innen besetzt werden können, die hier ihre Einkommenssteuer entrichten und möglichst nicht weitere Einpendler ziehen.