Nach derzeitigem Kenntnisstand wird sich die Bundeswehr frühestens im Jahr 2020 aus dem Fliegerhorst zurückziehen. Dann wird der Bund dieses Gelände verkaufen. In Bruck sind sich derzeit alle Parteien darüber einig, dass die Stadt alleine die Zukunft dieses Areals planen und gestalten soll. Die Wege, wie das finanziell realisierbar ist, mögen noch offen sein.
Jedenfalls wird hier ein neues Stadtviertel entstehen, das mehrere Tausend Wohnungen und auch Arbeitsplätze in erheblicher Anzahl anbieten wird und soll. Einigkeit herrscht auch darüber, dass diese Entwicklung vor allem verträglich mit dem bisherigen Stadtbild verlaufen und vor allem zuerst den Brucker Bürger/innen zugute kommen soll. Um das aber jenseits aller technisch und finanziell offenen Fragen auch gewährleisten zu können, ist eine frühzeitige Verständigung zu Planungszielen gerade auch mit und innerhalb der Bürgerschaft unbedingt notwendig.
Als im Herbst 2014 die Flüchtlingszahlen dramatisch anstiegen, hatte die Stadt sich einverstanden erklärt, bis zum möglichen Beginn einer Überplanung des Gesamtgeländes auf dem Bundeswehrgelände eine große Einrichtung zur Unterbringung von Flüchtlingen zu akzeptieren. Die Stadt FFB hat auf diese Weise die ganz überwiegende Hauptlast der Flüchtlingsbetreuung im Landkreis getragen und tut das bis heute, unterstützt von einem vorbildlichen ehrenamtlichen Engagement. Im Gegenzug muss aber auch bei einer Übergangslösung bleiben, die mit dem Abzug der Bundeswehr endet.
Vor allem aber darf der Blick auf diese Herkules-Aufgabe der Zukunft nicht den Blick versperren auf die anderen, auch aktuellen Entwicklungspotentiale der Stadt. Diese müssen weiter vorangetrieben werden, wenn auch mit Sicht auf die Zukunft eines weiteren Stadtviertels. Umgekehrt darf eine Fliegerhorst-Überplanung eben die dort formulierten Ziele nicht beeinträchtigen. Schon diese Grundsätzlichkeit macht ohne weitere Details deutlich, wie notwendig eine integrierte, die Gesamtstadt im Blick behaltende Planung in den nächsten Jahren nötig sein wird.